Möchten Sie sich einen einfachen Überblick über den Zustand Ihrer Liegenschaft verschaffen und mittels einem einfach verständlichen Ampelsystem stets die kritischen Bereiche im Auge behalten und gleichzeitig informiert sein, mit welchen Kosten Sie in den nächsten Jahren zu rechnen haben?
Mit der Luzerner Toolbox werden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen. Wir helfen Ihnen mit massgeschneiderten Workshops Langzeitstrategien zum Gebäudeunterhalt zu entwickeln und die zugehörigen Instrumente zur Erneuerungsplanung in Betrieb zu nehmen.
Weitere Informationen zu den angebotenen Lösungen im Kapitel “Workshop”.
Stockwerkeigentum – ein Erfolgsmodell ohne Schattenseiten?
Die Wohnform Stockwerkeigentum erfreut sich seit Jahren auf dem Schweizer Markt aus verschiedenen Gründen an steigender Beliebtheit. Nebst dem Umstand, dass sich das Marktangebot an attraktiven Baulandparzellen oder bestehenden Einfamilienhäusern in Boomregionen vorzu verknappt und dadurch zu verhältnismässig hohen Preisen geführt hat, zeigen die seit mehreren Jahren historisch tiefen Hypothekarzinsen deutliche Auswirkungen auf dem Wohnungsmarkt:
- Wohneigentum wurde auch für Bevölkerungsschichten mit geringeren Einkommensverhältnissen erschwinglich.
- Das Angebot an Eigentumswohnungen wurde stark ausgeweitet.
- Im Verhältnis zur Miete hat sich Wohneigentum generell deutlich vergünstigt.
In der Praxis ist jedoch festzustellen, dass eine Sensibilisierung der Eigentümer auf die verhältnismässig junge Wohnform “Stockwerkeigentum” vielfach nicht Schritt mit deren rasanten Verbreitung halten konnte. Bei einem Grossteil der Gemeinschaften und Eigentümer fehlt ein ausreichendes Verständnis und der gesamtheitliche Blick für den Unterhalt einer Liegenschaft. Häufig gewichten kurzfristige Betrachtungen mit günstigen Finanzierungskosten stärker als ein mittel- und langfristiger Betrachtungshorizont mit allen Rechten und Pflichten der involvierten Parteien. Insbesondere wurde bzw. wird einer notwendigen strategischen Unterhalts- und Erneuerungsplanung mit der zugehörigen Finanzplanung vielfach zu wenig Beachtung geschenkt.
Der Unterhalt einer Liegenschaft ist mit finanziellen Aufwendungen verbunden, welche grundsätzlich relativ einfach planbar sind. Sämtliche Gebäudeteile sind einem Lebenszyklus unterworfen, welcher bereits vorgängig bekannt ist:
- Primärsystem (Gesamtlebensdauer 50 – 100 Jahre):
Erschliessung, Tragstruktur, Gebäudehülle. - Sekundärsystem (Gesamtlebensdauer 15 – 50 Jahre):
Innenwände, Decken, Böden, feste Installationen. - Tertiärsystem (Gesamtlebensdauer 5 – 15 Jahre):
Apparate, Einrichtungen, Mobiliar > kleinzyklischer Unterhalt.
Nachdem erste Stockwerkeigentumsformen in den 60er Jahren gegründet wurden, weisen viele Gebäude im Alter von rund 40 Jahren – teilweise auch schon bereits deutlich früher – einen massgeblichen Unterhalts- und Sanierungsbedarf auf. Grosse Kostentreiber sind hierbei beispielsweise die Sanierung der Gebäudehülle (Fassade, Dach, Fenster) und der Haustechnik (Heizung, Sanitär, Elektro, Aufzugsanlagen), wobei sich diese Auflistung noch beliebig erweitern liesse.
In der täglichen Bewirtschaftungspraxis zeigt sich oftmals, dass fällige Sanierungen aufgeschoben werden oder verspätet bzw. nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden können. Die Ursache dazu lässt sich relativ einfach identifizieren; “Sünden” der Vergangenheit in Form von vernachlässigten Unterhaltsstrategien und fehlender Finanzplanung (einschliesslich angemessener Äufnung des Erneuerungfonds) rächen sich sträflichst, indem die notwendigen finanziellen Mittel fehlen und daher Sonderzahlungen der Eigentümer unumgänglich werden, welche in der Gesamthöhe nicht selten 50% oder mehr der notwendigen Investitionen umfassen.
Eine potentielle Zahlungsunfähigkeit einzelner Eigentümer kann dringende und notwendige Erneuerungen weiter verzögern oder für die verbleibenden Eigentümer deutlich höhere finanzielle Belastungen bedeuten.
Wie sich die Entwicklung der Situation verhält, falls sich die Hypothekarzinsen von den langjährigen Tiefstwerten “erholen” und um wenige Prozentunkte ansteigen (mit der Folge, dass sich die Hypothekarbelastungen problemlos verdoppeln können), überlassen wir der Fantasie unserer Leser und beenden an dieser Stelle die Schwarzmalerei mit dem “worst-case” Szenario.
Anstelle dessen möchten wir Ihnen nachfolgend Ansätze aufzeigen, mit denen sich die Zukunft Ihrer Immobilie relativ sorgenfrei gestalten lässt.
Langzeitstrategien im Stockwerkeigentum
Durch die Hochschule Luzern wurde unter Federführung des Kompentenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) und unter Leitung von Amelie-Theres Mayer und Stefan Haase mit dem Institut für Soziokulturelle Entwicklung (ISE) und dem Institut für Betriebs- und Regionalökonomie (IBR) in den Jahren 2012 bis 2014 das KTI-Projekt “Toolbox for die Entwicklung von Langzeitstrategien im Stockwerkeigentum zur Vermeidung von Sanierungsstau” (KTI-Projekt Nr. 12912.1 PFES-ES) durchgeführt.
Nebst verschiedenen Projektpartnern aus der Baubranche, dem Bankenumfeld und diversen Verbänden durften wir – Heimberg Immobilien, Fislisbach – in der Rolle eines Wirtschaftspartners das Projekt massgeblich mit Manpower und vielseitigem Knowhow unterstützen.
Ziel des Projektes
Ziel des Forschungsprojektes war die Erarbeitung einer Toolbox für Stockwerkeigentümerinnen und -Eigentümer, Investoren und Verwaltungen, die Instrumente zur Prozessoptimierung und Wissensvermittlung beinhaltet. Die Instrumente dienen gesamthaft einer Umsetzung von Langzeitstrategien in den Bereichen Unterhalt und Erneuerung.
Neben Informationen für StWE-Käuferinnen und -Käufer, der Darstellung eines optimalen Erneuerungsablaufs und einem Erneuerungsterminplan mit Kostenschätzungen, gibt es unter anderem Inputs zum Reglement und zu Verwaltungsaufgaben, sowie ein Kommunikations- und Konfliktmanagementtool.
Weiterführende Informationen
Die “Luzerner Toolbox” ist mit sämtlichen Dokumenten, Tools und weiterführenden Informationen auf der Webseite der Hochschule Luzern (Link) erhältlich.
Wir empfehlen Ihnen ebenfalls der Artikel “So wird die Sanierung nicht zum Streitfall”, welcher am 3. September 2015 in der NZZ Online (> Link) erschienen ist.
Sämtliche in diesem Artikel verwendete Grafiken wurden uns freundlicherweise durch das Kompetenzzentrum Typologie & Planung in Architektur (CCTP) der Hochschule Luzern zur Verfügung gestellt.
Ist Ihre Liegenschaft fit für die Zukunft?
Kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie einen persönlichen Besprechungstermin – wir freuen uns über Ihren Anruf!
Rund um die Thematik Stockwerkeigentum und Langzeitstrategien bieten wir verschiedene Dienstleistungen an:
- Bewirtschaftung von Stockwerkeigentum.
- Durchführung/Begleitung von Erneuerungen und Sanierungen.
- Durchführung von Gebäudeanalysen inklusive Erstellung von Zustandsberichten.
- Überprüfung der mittel- und langfristigen Finanzplanung einschliesslich Beurteilung des Erneuerungsfonds.